Entkommen aus der "Warenfalle"

Henry Chesbrough nennt die "product-focused conception" als einen Hauptgrund für das Scheitern von Unternehmen. Ein klares Beispiel hierfür liefert Nokia: Als produktorientiertes Unternehmen konzentrierte sich Nokia hauptsächlich auf die Verbesserung seiner Produkte. Obwohl das Unternehmen im Jahr 2007 noch Verkaufserlöse von 51,06 Milliarden Euro erzielte, sanken diese bis 2014 auf 11,76 Milliarden Euro. Im Gegensatz dazu stellen Unternehmen wie Apple, Google und Android Plattformen bereit, auf denen andere Unternehmen ihre Dienstleistungen anbieten können. Dadurch verbessert sich die Kundenerfahrung der Konkurrenz, und Nokia, selbst mit einem erstklassigen Produkt, kann nicht mithalten und scheitert.

In der heutigen Wirtschaftswelt geraten produktorientierte Unternehmen zunehmend in eine Falle. Der Grund liegt darin, dass Kenntnisse und Erkenntnisse zu Fertigungs- und Geschäftsprozessen mittlerweile weit verbreitet sind. Es wird immer schwieriger für Unternehmen, ihre Produkte zu differenzieren und diese Differenzierung über längere Zeit aufrechtzuerhalten.

Methoden wie Six Sigma, Total Quality Management, Supply Chain Management und Kundenbeziehungsmanagement haben dazu geführt, dass Produkte heute eine viel höhere Qualität aufweisen. Allerdings sind diese Methoden mittlerweile global bekannt und in Software codiert, wodurch die Herstellung eines guten Produkts für jeden möglich ist.

Chesbrough identifiziert mehrere Gründe für das Scheitern produzierender Unternehmen, darunter die zunehmende Mobilität von innovationsbezogenem Wissen, der mangelnde Schutz des geistigen Eigentums und die begrenzten Möglichkeiten, durch die Bereitstellung von Risikokapital innovative Start-ups zu fördern.

Besondere Aufmerksamkeit sollte daher dem Service-Innovationsprozess gewidmet werden, da die Zusammenarbeit im Innovationsprozess auf der Erweiterung von Ideen und Lösungen basiert. Durch eine externe Orientierung wird vermieden, dass erfolgreiche Innovationsideen falsch eingeschätzt werden.

Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Entwicklung effizienter und produktiver zu gestalten, auch wenn sie keinen klassischen und formalen F&E-Prozess haben.